Vergleich der Steuerkomplexität: Deutschland vs. Österreich

Schmecken die Kirschen in Nachbars Garten immer ein bisschen süßer? Interessanterweise stellen die Forscher/innen Thomas Hoppe, Martina Rechbauer und Susann Sturm nach einer Überprüfung der Komplexität der Steuersysteme in Deutschland und Österreich fest, dass die Situation in vielen Fällen oft fast genau gleich ist, da die Steuersysteme beider Länder häufig denselben Komplexitätsgrad aufzeigen. In nur wenigen Fällen ist die Lage in dem jeweils anderen Land jedoch tatsächlich besser. Die Forscher/innen argumentieren dementsprechend, dass beide Länder Verbesserungspotenzial besitzen und dass sie demzufolge gewissenhaft auf ihren Nachbarn schauen und möglicherweise ihr eigenes System überprüfen und aktualisieren sollten. Einige Hauptergebnisse von Hoppe, Rechbauer und Sturm’s letzter Forschung sind in der untenstehenden Grafik zusammengefasst.

 

 

Liesen Sie die Publikation „Hoppe, T., Rechbauer, M., Sturm S. (2019). Steuerkomplexität im Vergleich zwischen Deutschland und Österreich – Eine Analyse des Status quo. Steuer und Wirtschaft, 96(4), 397-412.

 

Zitation dieses Blogs:

Hoppe, T., & Sturm, S. (2019, Dezember 9). Vergleich der Steuerkomplexität: Deutschland vs. Österreich, TRR 266 Accounting for Transparency Blog. https://www.accounting-for-transparency.de/de/vergleich-der-steuerkomplexitaet-deutschland-vs-oesterreich/

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Die Forscher*innen haben ihre Analyse auf den erst kürzlich entwickelten Tax Complexity Index aufgebaut. Der Steuerkomplexitäts Index ist das Ergebnis eines gemeinsamen Projekts der LMU München (einschließlich Sturm) und der Universität Paderborn (einschließlich Hoppe) und wurde im Juli 2019 veröffentlicht (der Beitrag ist hier verfügbar). Es misst das Level der Steuerkomplexität (Code und Rahmenbedingungen), mit dem multinationale Unternehmen in 100 Ländern konfrontiert sind. Um die für die Berechnung des Steuerkomplexitäts Index erforderlichen Daten zu erheben, wurde eine Online-Umfrage an Steuerexperten internationaler Steuerberatungsunternehmen und -netzwerke in mehr als 100 Ländern im Jahr 2016 verteilt. Über 1.000 Fragebögen wurden entgegengenommen und analysiert. Die Umfrage wird in der Zukunft wiederholt, um Veränderungen der Steuerkomplexität über die Zeit hinweg zu verfolgen. Dadurch wird es möglich sein, zu analysieren, wie sich Veränderungen im Steuerrecht und in den steuerlichen Rahmenbedingungen auf das Verhalten von Unternehmen wie beispielsweise Auslandsdirektinvestitionen auswirken. Zusammengefasst wird das Projekt ein Meilenstein für die zukünftige Forschung sein, da es einen einzigartigen Datensatz und eine exzellente Möglichkeit bietet, Implikationen und Empfehlungen für Politik und die Praxis abzuleiten.

Mehr Informationen finden Sie unter: www.taxcomplexity.org.

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