No. 100: Zusatzkosten der Besteuerung – Eine Analyse des steuerlichen Verwaltungsaufwands und der subjektiv wahrgenommenen Steuerbelastung

Year: 2022
Type: Working Paper
Open Science:

Abstract

Der Beitrag zeigt, dass Unternehmen sich in großem Umfang durch Zusatzkosten der Besteuerung belastet fühlen. Zusatzkosten der Besteuerung setzen sich aus dem wahrgenommenen steuerlichen Verwaltungsaufwand sowie der Differenz zwischen der von den Unternehmen geschätzten und der als fair empfundenen Steuerbelastung zusammen. Diese Zusatzkosten sind problematisch, da sie sowohl die Haltung gegenüber dem Steuersystem als auch unternehmerische Entscheidungen beeinflussen können. Unsere Studie basiert auf Befragungsdaten deutscher Unternehmen. Die Unternehmen schätzen ihren steuerlichen Verwaltungsaufwand durchschnittlich auf ein Drittel des gesamten unternehmerischen Verwaltungsaufwands. Die von den Unternehmen geschätzte Steuerbelastung liegt durchschnittlich mehr als 10%-Punkte über der als fair empfundenen Steuerbelastung. Unternehmen, die in der Vergangenheit Verluste erlitten haben, fühlen sich in besonderem Maße durch die Zusatzkosten der Besteuerung belastet. Gleiches gilt für Unternehmen, die wenig Vertrauen in den Staat haben oder das deutsche Steuersystem als sehr komplex empfinden. Die Analyse der Treiber dieser Zusatzkosten verdeutlicht, dass eine Reduzierung der Komplexität der Besteuerung, bspw. durch mehr Sicherheit über verbindliche Auskünfte, die gefühlte Zusatzbelastung spürbar reduzieren könnte. Auch Maßnahmen zur Steigerung des Vertrauens in den Staat, etwa durch mehr Transparenz über den Einsatz öffentlicher Mittel, könnten die Zusatzkosten senken.

Participating Institutions

TRR 266‘s main locations are Paderborn University (Coordinating University), HU Berlin, and University of Mannheim. All three locations have been centers for accounting and tax research for many years. They are joined by researchers from LMU Munich, Frankfurt School of Finance and Management, Goethe University Frankfurt, University of Cologne and Leibniz University Hannover who share the same research agenda.

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