Start des GBP-Monitors: Monatliche Unternehmenstrends in Deutschland

Das German Business Panel (GBP) befragt seit mehr als einem Jahr Unternehmen in Deutschland zu betriebswirtschaftlich relevanten Themen. Die Daten liefern interessante Einblicke in unternehmerisches Verhalten und wirtschaftliche Entscheidungen. Ab November werden die Ergebnisse des GBP monatlich zu einem festen Termin veröffentlicht. Der „GBP-Monitor“ erscheint künftig am 15. jedes Monats. Jeder Monitor umfasst dabei vier feste thematische Schwerpunkte sowie wechselnde Auswertungen zu einer besonders aktuellen Fragestellung.

Wie wirken unterschiedliche staatliche Maßnahmen und wie helfen sich Unternehmen in der Krise selbst? Mit welchen Erwartungen blicken Unternehmen in die Zukunft? Und wie verändert Unsicherheit betriebswirtschaftliche Entscheidungen im Hinblick auf Investitionen und Beschäftigung? Drängende Fragen, die gerade jetzt – da die COVID-19 Pandemie und andere Entwicklungen Wirtschaft und Gesellschaft auf die Probe stellen – von besonderer Bedeutung sind.

„Mit dem German Business Panel möchten wir Fragestellungen beantworten, die für Unternehmen und Gesellschaft hohe Relevanz haben“, erklärt Dr. Davud Rostam-Afschar, akademischer Leiter des GBP. Das GBP ist ein langfristiges Befragungspanel des DFG-geförderten überregionalen Projekts „Accounting for Transparency“ und wird von Forschern der Universität Mannheim geleitet. Der Fokus des GBP liegt auf betriebswirtschaftlich relevanten Themen, insbesondere aus den Bereichen des externen und internen Rechnungswesen sowie der Besteuerung. „Mit den Daten möchten wir das Verständnis von unternehmerischem Verhalten, wirtschaftlichen Entscheidungen, Mechanismen des Wandels in der Unternehmenslandschaft und der Wirkung politischer Entscheidungen verbessern“, so Rostam-Afschar.

Die befragten Unternehmen decken deutschlandweit mehr als 80 Branchen ab. Monatlich werden bislang über 1.000 Interviews ausgewertet – erwartet wird, dass die Teilnehmerzahl noch weiter ansteigt. Das GBP stellt die anonymisierten Daten gemäß den Open-Science-Prinzipien externen Forschenden und anderen Interessierten nach Abschluss eines Datennutzungsvertrags zur Verfügung. Außerdem wertet das GBP die Daten systematisch aus und fasst die Ergebnisse in Form von Reports zusammen, die öffentlich zugänglich sind.

„Die Resonanz auf unsere früheren Reports war sehr gut und die teilnehmenden Unternehmen fragen aktiv nach den Ergebnissen“, so Prof. Jannis Bischof, Projektleiter des GBP von der Universität Mannheim. „Daher haben wir uns nun dazu entschieden, die Inhalte der Reports zu systematisieren und jeweils am 15. eines Monats zu veröffentlichen. So lassen sich Trends schnell erkennen – und wir können die interessierte Öffentlichkeit zuverlässig mit ganz aktuellen Zahlen versorgen.“ Jeder GBP-Monitor umfasst vier feste thematische Schwerpunkte, aus denen die Unternehmenstrends abgeleitet und so im Zeitverlauf miteinander verglichen werden können: 1) erwartete Umsatz-, Gewinn- und Investitionsveränderungen, 2) unternehmerische Entscheidungen wie Preiserhöhungen und Kostensenkungen, 3) erwartete Ausfallwahrscheinlichkeiten in den verschiedenen Branchen und 4) Zufriedenheit mit der Wirtschaftspolitik. Zudem werden jeden Monat Auswertungen zu einem besonderen aktuellen Thema geboten. So wird im kommenden Monat von den Erwartungen der Unternehmen in Deutschland an die Wirtschaftspolitik der künftigen Bundesregierung und die Schwerpunkte im Koalitionsvertrag berichtet.

 

Beteiligte Institutionen

Die Hauptstandorte vom TRR 266 sind die Universität Paderborn (Sprecherhochschule), die HU Berlin und die Universität Mannheim. Alle drei Standorte sind seit vielen Jahren Zentren für Rechnungswesen- und Steuerforschung. Hinzu kommen Wissenschaftler der LMU München, der Frankfurt School of Finance and Management, der Goethe-Universität Frankfurt, der Universität zu Köln und der Leibniz Universität Hannover, die die gleiche Forschungsagenda verfolgen.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner